Prof. Dr. phil. habil. Renate Kroll

Vorstandsvorsitzende der Fonte Stiftung

Prof. Dr. phil. habil. Renate Kroll

Wissenschaftlicher Werdegang

  • Studium der Romanistik und Anglistik in Gießen
  • Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien. Benotung: Mit Auszeichnung.
  • Promotion zum Dr. phil. im Fach Romanische Literaturwissenschaft. Bewertung: summa cum laude.
  • Habilitation im Fach Romanistik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main.
  • Professorin an der Universität Siegen im Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften, unter besonderer Berücksichtigung der Interdisziplinären Frauenforschung.
  • Ab 2018 Senior Advisor an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Forschungsschwerpunkte und Lehre

  • Romanische (französische und lateinamerikanische) Literatur (Mittelalter, Frühe Neuzeit, 20. Jahrhundert)
  • Gender Studies
  • Kulturwissenschaften

Auslandstätigkeit/Gastprofessur

  • Paris (Bibliothèque Nationale)
  • Stony Brook (Visiting Professor an der State University of New York: 1993)
  • New Haven (Yale University: Beinecke Library: 1993)
  • Buenos Aires (Gastprofessur an der Universidad de Buenos Aires, Facultad de Filosofía y Letras: 2000-2001)

Weitere Aktivitäten

  • Redaktionsleitung der (im Oktober 1986 gegründeten) VIRGINIA (Zeitschrift für Frauenbuchkritik), von 1990-2002
  • Rezensionen für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
  • Rundfunksendungen
  • Mitglied im Hochschul-Auswahlausschuss der Studienstiftung des deutschen Volkes
  • Gründung der FONTE-Stiftung (2001); seitdem deren Vorstandsvorsitzende
  • Gründung der Femmes de Lettres-Reihe im Secession-Verlag (2019)
  • Gründung der Edition FONTE im Wehrhahn-Verlag (2021)
  • Gründung des Moderata Fonte-Forums für Frühe-Neuzeit-Forschung (2020)
  • Mitbegründung der wissenschaftlichen Reihe FONTE Atelier im Wehrhahn-Verlag

Buchpublikationen

Marie de France. Die Lais

Hrsg. und übersetzt von Dietmar Rieger unter Mitarbeit von Renate Kroll

Tübingen (Klassische Texte des romanischen Mittelalters), München (Fink) 1980

Der narrative Lai als eigenständige Gattung in der Literatur des Mittelalters. Zum Strukturprinzip der Aventure in den Lais

Tübingen (Max Niemeyer), 1985 (Beihefte zur Zeitschrift für Romanische Philologie, Bd. 201)

Guillaume Apollinaire. Les Mamelles de Tirésias

Übersetzt und herausgegeben von Renate Kroll

Stuttgart (Reclam) 1987

Feministische Literatur­wissenschaft in der Romanistik

Theoretische Grundlagen: Forschungsstand - Neuinterpretationen Hrsg. von Renate Kroll und Margarete Zimmermann

Stuttgart (Metzler) 1995

Françoise de Grafigny. Briefe einer Peruanerin

Hrsg. und übersetzt von Renate Kroll.

Frankfurt a.M. (Ulrike Helmer Verlag) 1999, 250 Seiten

Femme poète. Madeleine de Scudéry und die "poésie précieuse".

Tübingen (Niemeyer) (Reihe: mimesis) 1996, 499 Seiten

Gender Studies in den romanischen Literaturen. Revisionen, Subversionen

Hrsg. von Renate Kroll und Margarete Zimmermann

Frankfurt a.M. (dipa) 1999, 2 Bände, 336 + 231 Seiten

Lexikon Gender Studies /
Geschlechter­forschung
Ansätze - Personen - Grundbegriffe

Hrsg. von Renate Kroll
Stuttgart/Weimar (Metzler) 2002

Das Lexikon beinhaltet über 500 Artikel (Dachartikel, Hauptartikel, Nebenartikel, Kurzartikel), die thematisch miteinander verbunden sind; es umfasst sämtliche Bereiche der Geistes-, Kultur-, Natur- und Medienwissenschaften - aus der Perspektive der Frauenforschung, feministischen Wissenschaft bzw. Gender Studies.

Bibliographie der deutschsprachigen Frauenliteratur

Belletristik - Sachbuch - Gender Studies (in 20 Bänden)

Hrsg. von Renate Kroll

Band 1 (1994), Band 2 (1995), Band 3 (1996) 1997, Band 4 (1997) 1999, Band 5-11 (1998-2005) 2000-2007

Blicke die ich sage

Das Mal- und Tagebuch der Frida Kahlo

Berlin (Reimer) 2007, 230 Seiten

Victoria Ocampo. Mein Leben ist mein Werk

Eine Biographie in Selbstzeugnissen.

Berlin (Aufbau Verlag) 2010, 340 Seiten

Wie Texte und Bilder zusammenfinden. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart

Hg. von Renate Kroll, Susanne Gramatzki und Sebastian Karnatz

R.K.: 1. Text-Bild-Beziehungen. Methodische Vorüberlegungen;
2. Eine 'preziöse' Text-Bild-Symbiose im Grand Siècle;
3. Symbiotische Text-Bild-Bezüge am Beispiel Frida Kahlo
Berlin (Reimer) 2015, 350 Seiten

Künstlerinnen schreiben. Ausgewählte Beiträge zur Kunsttheorie aus drei Jahrhunderten

Hg. von Renate Kroll und Susanne Gramatzki

R.K.: 1. Kunsttheorie, die nicht eine ist: Zwischen Manifestation, Reflexion und Konfession;
2. Um der Kunst willen. Betrachtung im Schreiben der Hélène de Beauvoir
Berlin (Reimer) 2018, 270 Seiten

Keine Bilder ohne Worte. Fotografinnen und Filmemacherinnen und ihre Texte

Hg. von Susanne Gramatzki und Renate Kroll

Fotografieren - Filmen - Schreiben. Ein Gespräch zwischen Susanne Gramatzki und Renate Kroll
R.K.: 1. Germaine Krull. Zur Durchkreuzung von Sehgewohnheiten und Sichtweisen
2. Ilse Bing. "Objekte wie Blumen pflücken"
Berlin (Aviva) 2021, 325 Seiten

Françoise de Grafigny (1695 - 1758). Briefe einer Peruanerin

Herausgegeben, aus dem Französischen übersetzt und mit einem Nachwort von Renate Kroll

Berlin (Secession Verlag für Literatur) 2020, 180 Seiten

Kulturen der Selbstbestimmung. Schreibweisen französischer Autorinnen vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert

von Baudonivia, Marie de France/Marie de Chatteris, Dames des Roches, Marie de Gournay bis zu Lafayette, Sévigné, Scudéry und Grafigny

FONTE Atelier 1 (Forschungen zu europäischen Autorinnen der Frühmoderne) Hannover (Wehrhahn-Verlag) 2023, 264 Seiten

Wissenschaftliche Aufsätze

Zum Französischen Mittelalter

Weibliche Autorschaft - auktoriales Selbstverständnis - Autoritätsaneignung - Körperlichkeit - Genre/Gender - zur textuellen Verbindung von Frauenkörper und Herrschaftsstatus - Autobiographie - Biographie - Rahmenerzählung - lyrische und erzählende Lais - Märchen - Christine de Pizan - zur Entstehung der Leserin in Literatur und Kunst - Handeln/Schreiben/Schreibhandlung - Symbiose von weiblichem Körper und klassenspezifischer Nobilität - weibliche Welteignung im Mittelalter: Raumerfahrung innerhalb und außerhalb des 'Frauenzimmers' - Geschriebenes Leben als Ort des Kulturtransfers: Baudonivia, Marie de Chatteris und die Salondamen des 17. Jahrhunderts - Schreibweisen der Selbstbestimmung französischer Autorinnen im Mittelalter

Zur Frühen Neuzeit

Marie Le Jars de Gournay (Philologin, Feministin, Universalgelehrte) - La chanson des femmes poètes au XVII siècle - "Femme forte" als Sozialtypus und imaginäre Existenz - "Nouvelle Sapho" (Madeleine de Scudéry) - Heerführerinnen und Leidensheldinnen - Feminismus im Grand Siècle - Gournay, Longueville, Scudéry: zwischen Barock und Preziosität - Amazone zwischen Wunsch- und Schreckbild - poésie précieuse/poésie des précieuses: Questions de genre et de gender - Mythos und Geschlechtsspezifik - Macht und Romantik der Frauen im Zeitalter Ludwigs XIV. - Haupt- und Nebenwege des Kulturtransfers: der Salon im Grand Siècle - La poésie des Précieuses. Un genre nouveau? - Weibliche Körperlichkeit: Selbstbestimmte Selbstentkleidung - Amazonen-Paradoxie - Jugendkult und Schönheitswahn - Amazonomanie in Literatur und Oper - écriture célibataire - art de bien cacher son esprit (de révolution) - Schreibweisen der Selbstbestimmung in der Frühen Neuzeit – Textuelle Strategien der Eigenbestimmtheit – Selbstermächtigungen französischer Autorinnen im Grand Siècle

Zur Aufklärung

Zur Gleichheit der Geschlechter bei den französischen Aufklärern --- Aufbruchsphantasien von Autorinnen --- Briefe und Briefroman als Verdoppelung und Spiegelung des eigenen Selbst --- ré-écriture/exister par écrire: fiction et authenticité fictive (Françoise de Grafigny) - Rhetorik der Natürlichkeit - Erschriebene Autorschaft - Gezielter Aufbruch von Autorinnen in den öffentlichen Raum - écriture célibataire - Autorschaftsbegründungen - Ich-Setzungen - Auktoriales Verständnis und schriftstellerisches Selbstverständnis – Fiktionale Autoritätsaneignungen

Zu Literatur, Kunst und Kultur des 20. Jahrhunderts

Musikalische Textualität (Leslie Kaplan) --- Marguerite Yourcenar - Marguerite Duras - Philippe Sollers --- Autre Roman und Langage Poétique --- weibliche Selbstdarstellungen --- Nouveau roman --- Nathalie Sarraute --- Simone de Beauvoir --- Surrealismus (Apollinaire, Alberto Savinio) --- Carme Riera --- zum ästhetischen Prinzip bei Clarice Lispector --- Existenzialismus --- Poetisierung der realen Erfahrung (Simone de Beauvoir) --- lateinamerikanischer Feminismus/lateinamerikanische feministische Literatur --- (Surreale) Realität im Mal- und Tagebuch der Frida Kahlo --- "Palabras francesas" (Victoria Ocampo). --- Theatralische Bearbeitung von mexikanischen Corridos --- "fiktionales Wissen" und Gefühlswelt in autobiographischen Kurztexten - Roland Barthes - Yasmina Reza - Amélie Nothomb --- Komplementäre, kompensatorische und symbiotische Text-Bild-Beziehungen in der europäischen Literatur und Malerei --- Freundschaftsliebe und Kartographie --- Kunsttheorie als Symbiose von Manifestation, Reflexion und Konfession --- Schreiben als potentieller Ausdruck des bildkünstlerischen Werks --- Zur Malerin Hélène de Beauvoir --- Zur transnationalen Mobilität von Fotografinnen während des Zweiten Weltkriegs --- Zum Paradox journalistischer Momentaufnahmen --- Kriegsreportage (Lee Miller, Germaine Krull)

Übergreifend

Methodische Vorüberlegungen zu einem historischen Streifzug durch die europäische Literatur und Malerei --- Preziosität und Kartographie im Grand Siècle --- Künstlerinnen schreiben Literatur --- zu Mal- und Tagebüchern --- Fotografinnen zwischen Bewegung - Bewegtheit und Immobilität - Kulturen der Selbstbestimmung – Ästhetiken des Widerständigen – Konzepte, Rhetoriken und Schreibweisen der Selbstautorisierung französischer Autorinnen vom Mittelalter bis zur Gegenwart

Zu den Gender Studies

Zum Begriff: Gender Studies - Feministische Positionen in der französischen Literaturwissenschaft - "Grand Siècle" und feministische Literaturwissenschaft - "Genus". Zur Geschlechterdifferenz in den Kulturwissenschaften - Was können Gender Studies heute leisten? Zu Versionen der Subversion und (weiblicher) Subjektkonstituierung - Weiblichkeit und Repräsentation. Poststrukturalistische Theorie und literarische Praxis - "Frauenliteratur" und "weiblicher Blick" - Bitextualität - feministische Literatur - feministischer Existenzialismus - experimentielle Literatur - Lyrik - wissenschaftliches Schreiben - Autorin/weibliche Autorschaft/Frauenliteratur - Schreibende und "geschriebene" Frauen - écritures célibataires à l'exemple de femmes écrivains françaises - Vorstellungen von Männlichkeit im französischen 17. Jahrhundert (der literarische, lyrische Beitrag von Autorinnen) – Geniebegriff und Barockkonzept (Marie de Gournay) – Exzellenz – Brillanz – Genie: genderspezifisch (Walter Benjamin) – kanonisierendes Anders-Schreiben – genderspezifische Vorstellungswelten – weibliche communities – art de bien cacher son esprit de rébellion – amour amitié/amitié amoureuse – Eros und auctoritas – Genus und Mythos – Femmes fortes – subversive Querelles des femmes